Texte

Asimo und Eva

15.03.2013
ELLEN SEMEN Kleines Haus der Künste, München
Ausstellungstext

Die in Wien lebende Künstlerin wurde 1971 in Hamburg geboren.
Sie studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart Malerei und Intermediales Gestalten.
Ellen Semen stellt Collagen und collagenartige Gemälde her.

Bekannt sind bisher Darstellungen von Kampfszenen bzw. Gewalt mit Popästhetik, die außergewöhnliche Verbindungen eingehen. Jedoch sind die Bilder nur auf den ersten Blick naiv und comichaft.
Oftmals verbergen sich hinter vegetabilen Szenen oder ornamentalen Mustern Gewalt und Horror. Realität und Phantasmen, Schönheit und Grausamkeit durchdringen einander und verhindern eine vorschnelle Interpretation.

Die neuen Bilder von Ellen Semen sind allerdings friedfertiger und lieblicher geworden. So verwandeln sich Traumszenen und Liebesszenen, in denen Frühling und Sommer gleichzeitig stattfinden. Es blühen Tulpen zeitgleich mit der Apfelreife, wie in „Asimo und Eva“, wo der Honda-Roboter Asimo der Schlangenbeschwörerin Eva einen Apfel anbietet.

Vorgefundenes, scheinbar Altbekanntes wird verändert und in einen anderen Kontext komponiert.
Die Malerei zeigt sich nicht als Reproduktion, sondern als Transformation von Wirklichkeit und dem ungebrochenen Wunsch nach einer regressiven Korrektur der vorgefundenen Realität.